Erziehung ist Beziehung, wie Jesper Juul (ein bekannter dänischer Familientherapeut) sagt, und in Beziehungen entstehen auch immer wieder Konflikte und Probleme. Daher ist es heute erforderlich, sich mit Erziehung sehr bewusst auseinander zu setzen. Für besonders schwierige Erziehungsprobleme kann es durchaus ratsam sein, professionelle Hilfe zu beanspruchen.
Verschiedene Ausprägungen von Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen können u.a. sein: Störung des Sozialverhaltens, Aggressivität, Grenzenlosigkeit, ausgeprägtes Trotzverhalten, Entwicklungsverzögerungen, soziale Unsicherheiten, starke Schüchternheit, können sich in Gruppen nicht anpassen oder nicht durchsetzen, vorsätzliches Zerstören von Gegenständen oder Aufmerksamkeitsstörung, Leistungsverweigerung, extrem ausgeprägte Ängste oder Phobien (Angststörungen).
Solche Kinder fallen durch ihr störendes Verhalten auf, leiden darunter aber meist viel weniger als ihre Umwelt. Sie können sich in gewissen Situationen nicht angemessen benehmen. Dadurch wird die Eltern-Kind Beziehung sehr belastet. Die Eltern und andere Erziehungspersonen (Verwandte, LehrerInnen, KindergärtnerInnen) fühlen sich hilflos, die Kinder erleben, dass sie nur geschimpft und bestraft werden und fühlen sich ungeliebt.
In der Therapie werden nach eingehender Verhaltensbeobachtung und Diagnostik gemeinsam mit den Eltern die Änderungsbereiche festgelegt. Nach Klärung der Ursachen und der aufrechterhaltenden Bedingungen der Problematik werden die Therapieziele vereinbart und die therapeutischen Interventionen ausgewählt.
Die Methoden beinhalten das gesamte Spektrum moderner Verhaltenstherapie (u.a. Verstärkerpläne, Bewältigungstraining, Entspannungstechniken). Ergänzt werden sie durch Elternberatung und familientherapeutische Interventionen. Ziel der Verhaltenstherapie ist es, wieder eine entspanntere Atmosphäre in Familie und sozialem Umfeld zu schaffen, neuerlich einen liebevollen Umgang mit den Kindern zu erlangen, um verschiedene positive Charaktereigenschaften der Kinder wie Selbstständigkeit, Selbstvertrauen oder auch Einfühlungsvermögen weiter zu entwickeln.