Persönlichkeitsstörungen


Bei diesen Störungen sind bestimmte Merkmale der Persönlichkeitsstruktur und des Verhaltens in besonderer Weise ausgeprägt, unflexibel oder wenig angepasst. Sie gehören zu den häufigsten Diagnosen in der Psychiatrie. 

 

Beispiel Borderline-Persönlichkeitsstörung: Es handelt sich um ein schwerwiegendes psychiatrisches Krankheitsbild, das auch als emotional instabile Persönlichkeitsstörung des Borderline-Typs bezeichnet wird. Menschen, die an dieser Störung leiden, fühlen sich innerlich zerrissen, haben ein gestörtes Selbstbild und eine gestörte Körperwahrnehmung. Sie leiden unter massiven Ängsten vor dem Alleinsein und instabilen Beziehungen, es kommt häufig zu Selbstverletzungen und Drogenproblemen.


Einer der ganz wenigen Behandlungsansätze, die sich in der Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) bisher als wirksam erwiesen haben, ist die "Dialektische Verhaltenstherapie" von Marsha M. Linehan. Sie konnte viele wichtige Erkenntnisse gewinnen, wie TherapeutInnen und PatientInnen zusammenarbeiten müssen, damit eine Therapie tatsächlich Linderung für das Leid der Betroffenen bringen kann. Es wird dabei versucht, zwischen dem Akzeptieren der eigenen Gefühle und dem Aufbau von Fertigkeiten eine Balance zu finden und damit positive Veränderungen herbeizuführen.

Später entwickelte Jeffrey Young eine neue Form der Kognitiven Therapie, die er »Schematherapie« nannte. Seine Therapie basiert auf einer Kombination von kognitiver Verhaltenstherapie und erlebnisorientierten Techniken. Schwerpunkte sind die therapeutische Beziehung als Weg zur Verhaltensänderung und die emotionale Aufarbeitung traumatischer Erlebnisse.

Heute ist Schematherapie eine wichtige Methode, um substantielle Persönlichkeitsveränderungen bei BPS-PatientInnen zu erreichen.