Burnout und Mobbing


Bei Burnout hat der betroffene Mensch das Gefühl, von den täglichen Anforderungen des Berufes und Privatlebens überfordert zu sein. Er fühlt sich leer, ausgebrannt, gestresst, unzufrieden, schlecht gelaunt oder motivationslos und entmutigt, leidet unter Konzentrationsproblemen und Schlafstörungen, ist häufig chronisch müde, erschöpft, fühlt sich nutzlos, ständig unter Druck gesetzt, in der Arbeit wenig wertgeschätzt und hat eine eher distanzierte und zynische Haltung im Beruf. Hobbys und Privatleben bleiben nach und nach völlig auf der Strecke. Burnout ist geprägt durch eingeschränkte Leistungsfähigkeit. Die Person hat das Gefühl, keine Erfolge mehr erzielen und keine Verantwortung mehr tragen zu können. Sie zweifelt am Sinn ihrer Arbeit. Häufig wird auch zu "Hilfsmitteln" wie Alkohol oder Medikamenten gegriffen, um sich entspannen zu können.


In der Verhaltenstherapie werden gemeinsam mit den PatientInnen deren Verhaltensmuster analysiert und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Ziel hierbei ist, dass die Betroffenen lernen, die verschiedenen Lebensbereiche zufriedenstellend aufzuteilen, mehr Freizeit in ihren Alltag zu integrieren, wieder mehr Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen und auch mehr Zeit für sich selbst aufzubringen. Weiterhin werden konkrete Maßnahmen zur Stressbewältigung eingeleitet und angewendet. Im Laufe der Therapie üben die KlientInnen diese neuen Verhaltensweisen (Zeit für sich nehmen, Verantwortung abgeben usw.) in ihren Alltag zu integrieren. Bei Rückschlägen werden diese wieder genau analysiert und nach Lösungen gesucht.

 

Mobbing

An Arbeitsstellen versteht man darunter alle Handlungen, durch die MitarbeiterInnen von ihren KollegInnen schikaniert und gequält werden, wie Belästigungen, Beschimpfungen, Erniedrigungen, Provokationen, Nötigungen, so dass die Betroffenen schließlich krank werden und möglicherweise keinen Ausweg außer Kündigung sehen. Kurz gesagt, Psychoterror am Arbeitsplatz.

 

Bei MobbingpatientInnen ergeben sich häufig Probleme im Bereich der Herzkreislauferkrankungen sowie Schlafstörungen und Burnout oder auch andere Krankheitsbilder wie Magen-Darm-Erkrankungen. Am häufigsten jedoch werden depressive Symptome in den verschiedenen Ausprägungen diagnostiziert. 

 

Die Behandlung im verhaltenstherapeutischen Ansatz findet unter Einbindung von Ergebnissen aus der Mobbingforschung statt. Ein therapeutischer Verlauf gliedert sich in vier Phasen:

 

  • In der ersten Phase müssen die Betroffenen Distanz zum Geschehen schaffen, um die Problematik zu bewältigen.
  • Die zweite Phase dient dazu, Zusammenhänge der Mobbingsituation zu erkennen, zu analysieren und zu verstehen. 
  • In der dritten Phase wird entschieden, in welche Richtung die zukünftige berufliche Tätigkeit gehen soll.
  • Zuletzt werden in Phase vier handlungsorientierte Bewältigungsschritte eingeübt, die den Betroffenen helfen sollen, die entsprechenden therapeutischen Ziele (wie beispielweise Distanzierungsstrategien) umzusetzen.