Chronische Erkrankungen und Schmerzen


Als chronische Krankheiten werden lang andauernde Krankheiten bezeichnet, die nicht mehr vollständig geheilt werden können (wie Krebs, Multiple Sklerose, chron. Atemwegserkrankungen, Fibromyalgiesyndrom u.ä.)

  

Die Diagnose einer chronischen Erkrankung kann Betroffene in ganz erheblichem Maße beeinträchtigen. Nicht nur aufgrund der mit der eigentlichen Erkrankung einhergehenden Symptomatik, Behandlungs- und Untersuchungsnotwendigkeit, sondern schon wegen des Gefühls, nun nicht mehr „frei“ und „gesund“ zu sein. 


Oft wird der psychische Aspekt einer chronischen Erkrankung von Ärzten, Angehörigen, Freunden und sogar von den Betroffenen unterschätzt. Dabei ist es wichtig, gerade auch diese Seite der chronischen Erkrankung zu berücksichtigen. Auch Lebenspläne und Ziele werden sich durch die Krankheit verändern (müssen), ebenso, wie vielleicht die eigene Rolle innerhalb der Familie, des Freundeskreises, der KollegInnen oder der Gesellschaft angepasst werden muss.

 

Psychotherapie verbessert die Lebensqualität

Immunologen haben herausgefunden, dass eine optimistische Grundeinstellung, Entspannung und die Konzentration auf immer noch mögliche freudvolle Aktivitäten das Immunsystem positiv beeinflussen und die Genesungschancen erhöhen können.

Obwohl chronische Erkrankungen meist nicht vollständig geheilt werden, kann mithilfe von Psychotherapie häufig eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden. Dies geschieht durch Sinnfindung in der nunmehr veränderten Lebenssituation, durch Auseinandersetzung mit den eigenen Ängsten, Trauerbewältigung,  Entdeckung und Stärkung eigener Fähigkeiten, Festigung sozialer Beziehungen und Veränderungen im Lebensstil.

Schmerzen

übernehmen eine lebenswichtige Funktion, denn Sie zeigen, dass etwas mit unserem Körper nicht stimmt. Dabei fühlen Sie sich aus gutem Grund so unangenehm an: Das schmerzhafte Signal sorgt dafür, dass wir zeitnah reagieren. Wenn Schmerzen aber länger als drei Monate bestehen, können sie chronisch werden. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn Schmerzen weiter bestehen, obwohl die Behandlung der Verletzung oder Krankheit längst abgeschlossen ist.

 

Verhaltenstherapeutische Schmerztherapie bezieht sich auf die Beeinflussung der Schmerzwahrnehmung. Der Schmerz, den Sie spüren ist nicht identisch mit dem ursprünglichen Schmerzreiz. Psychologische Faktoren spielen bei der Schmerzwahrnehmung eine große Rolle. Methoden, die sich bei der Verringerung des Schmerzerlebens bewährt haben, sind u.a. Entspannung. Dabei werden am häufigsten die "Progressive Muskelentspannung" (nach Jacobson) und die Aufmerksamkeitslenkung eingesetzt. Wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Schmerz lenken, werden Sie ihn verstärkt wahrnehmen. Wenn Sie aber Ihre Wahrnehmung auf andere Dinge richten, wird der Schmerz in den Hintergrund treten. Dies erlernen Sie unter anderem in der verhaltenstherapeutischen Schmerztherapie.